1749 erwirbt Josef Franz, Graf zu Wolfegg, die beiden Ritterherrschaften Praßberg und Leupolz für 106.000 Gulden vom Freiherr von Westernach zu Kronburg. Dieser erwarb die Herrschaften 18 Jahre zuvor im Rahmen einer Zwangsversteigerung um 99.000 Gulden von den letzten Praßbergern, den Freiherren Wilhelm und Albert von Summerau.
Am 5. März 1792 stirbt Graf Karl Eberhart von Waldburg-Wolfegg. Mit ihm stirbt die Wolfegg’sche Linie im Mannstamm aus. Die Besitzungen Wolfegg, Waldburg, Kisslegg, Praßberg und Leupolz kommen nach Waldsee. Neuer Herr wird Graf Josef Anton von Waldburg-Wolfegg-Waldsee. Am 21. März 1803 erhebt Kaiser Franz II. die drei gräflichen Häuser Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Waldburg-Zeil-Wurzach und Waldburg-Zeil-Trauchburg in den Reichsfürstenstand.
Eine entscheidende Wende bringen die Napoleonischen Kriege und ihr Ende im Frieden von Preßburg am 26. Dezember 1805. Die Reichsritterschaften werden aufgelöst. 1806 werden die Fürsten von Waldburg Bayern und Württemberg untergeordnet.
Die Landvogtei Schwaben, wozu auch die Herrschaft Praßberg-Leupolz gehört, fällt an Württemberg. Da Bayern aber neben verschiedenen Städten und Herrschaften die Souveränität über die Heerstraße Memmingen – Lindau zugesprochen erhält, nimmt es von den an diese Straße grenzenden Gebieten Besitz, trotz Widerspruchs des Königs von Württemberg. So auch von Kißlegg und den Herrschaften Praßberg und Leupolz.
Im März 1806 rücken Königlich Bayerische Truppen in Kißlegg ein und besetzen es für Bayern. Später wird der Ort und die Umgegend von französischem Militär provisorisch besetzt, so auch Leupolz vom 18. März bis 24. August, bis sie im September gen Preußen ins Feld ziehen.
Am 13. Oktober 1806 kommt in Ulm zwischen Königlich Bayerischen und Königlich Württembergischen Abgeordneten eine Übereinkunft zustande, nach welcher, nebst mehreren Rittergütern, auch das angebliche Rittergut Kißlegg an die Krone Württembergs überlassen wird. Bald darauf rücken württembergische Jäger in Kißlegg ein und die ganze Pfarrei wird im Namen Württembergs in Besitz genommen. Kißlegg wird eine eigene Vogtei und umfasst beide Kißlegger Herrschaften mit Einschluss von Praßberg und Leupolz. Diese Vogtei wird der Landvogtei Altdorf–Weingarten zugeordnet.
Die Burgen Praßberg und Leupolz haben als Wehranlagen schon lange ausgedient. Sie wurden noch zeitweise als Wohnsitze verwendet. Darum findet man teilweise in neueren Aufzeichnungen die Bezeichnungen Schloss Praßberg und Schloss Leupolz. 1820 wird das „Schlössle“ (wie es im Volksmund genannt wird) in Leupolz-Bauhof bis auf die Grundmauern und 1846 große Teile der Burg Praßberg vom damaligen Besitzer abgebrochen.
Unter württembergischer Regentschaft werden die vereinigten Herrschaften Praßberg-Leupolz wieder getrennt. Im Jahr 1809 werden zwei separate Schultheißereien gegründet: Praßberg und Leupolz.
Für Praßberg wird Anton Fricker Schultheiß und für Leupolz Marianus Kiene, Wirt in Leupolz, und später Joseph Hämmerle, Bauer in Ried. Beide zusammen werden 1810 dem neu gegründeten Oberamt Wangen zugeteilt. Dasselbe kommt zusammen mit den Oberämtern Tettnang, Ravensburg, Waldsee und Saulgau zu der im Oktober 1810 gebildeten „Landvogtei am Bodensee“ mit Sitz in Weingarten. Im gleichen Jahr wird eine Schule im „Schloß“ Praßberg eingerichtet.
Im Jahr 1819 werden die beiden Schultheißereien unter dem Namen Praßberg wiedervereinigt. Schultheiß wird Michael Fricker, Bauer in Herfatz. Die meisten Gemeindeangelegenheiten werden damals in der Wirtschaft zur Herfatzbruck verhandelt.
1820/21 erfolgt der Bau eines neuen Schulgebäudes in Leupolz rechts an der Straße nach Kisslegg. Im Jahr darauf wird die Schule im „Schloß“ Praßberg aufgelöst.
Die Schultheißerei Praßberg steht noch bis zum Jahre 1848 im Verband der Grundherrlichkeit mit der Standesherrschaft Waldburg-Wolfegg-Waldsee. In Folge der Ablösungsgesetze von 1848 und 1849 wird die Grundherrlichkeit und der Lehenverband aufgehoben. Auch die bis zum Jahre 1849 bestehenden Zehentrechte finden damit ihr Ende.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Ort Leupolz langsam zum Mittelpunkt der Gemeinde. Die Angelegenheiten der Gemeinde werden immer mehr hierher verlegt. Im Jahr 1876 wird zur Unterbringung von Rathaus, Arrest und Spritzenhaus das 1821 in Leupolz errichtete Schulhaus verlängert und mit einem zusätzlichen Stockwerk versehen. Die Rathausgeschäfte werden von nun an im ehemaligen Pfarrweiler und jetzigen Dorf Leupolz getätigt.
1883 wird die Gemeinde Praßberg in Leupolz umbenannt. Ein Gesuch wird von den Bezirksbehörden und der Fürstlichen Standesherrschaft gutgeheißen und von Sr. Königl. Hoheit, dem Prinzen Wilhelm im Vollmachtsnamen Sr. Majestät. des Königs Karl von Württemberg entsprochen.
Leupolzer Wappen mit geteiltem Schild seit 1932.
Oben von Silber und Rot zu 18 Plätzen geschacht, das Wappen der Herren von Praßberg.
Unten in Gold die gebogene Hirschstange. Auf einem Siegel von 1390 überlieferte Wappenfigur von Heinrich Vogt von Lütpolcz.